Für den einen ist es aufregend, für den anderen der Anfang vom Ende. Das erste Mal Gast bei einer Tupper-Party. Kam für mich ja eher spät, eigentlich wird man ja von dieser Seuche doch heutzutage sehr viel früher heimgesucht.
Es beruhigt mich zu sehen, dass ich offensichtlich noch nicht in der totalen Spießigkeit angelangt bin, bei der ich über jedes Töpfchen, Kännchen und Döschen in totale Begeisterung verfalle (auch wenn ich ein, zwei Sachen so nett fand, dass ich sie dann tatsächlich gekauft habe.)

Die völlig überfordert und leicht planlos wirkende Tupperware-Beraterin tat mir irgendwie ein bisschen leid. Es ist nicht einfach, ein 40-Euro-Handmixer-Dingens mit Kurbel an die Frau zu bringen, wenn der zu Vorführungszwecken handgemixte Dip völlig suppig wird. Und wer kauft schon einen Plaste-und-Elaste-Bräter, wenn der darin überbackene Nachtisch im unteren Drittel noch gefroren daher kommt? Die erfahrenen Party-Gäste ("Ich hatte schon Tupper, da waren Sie noch nicht auf der Welt!") spendeten kritische Blicke, die dann und wann von ekstatischen Jubelschreien unterbrochen wurden, wenn dann doch ein Produkt überzeugte. Ich konnte meine Augen kaum abwenden von dem bizzaren Schauspiel und habe mich köstlich amüsiert. Bei der nächsten Tupper-Party bin ich sofort wieder dabei. Wer will schon so eine Show verpassen!