Manchmal hat man auch endlich wieder Zeit für ganz furchtbar sinnlose Spielereien.

Heute vor einem Jahr...
stand mein kleines rotes Auto völlig überladen mit dem letzten Umzugsgut vor unserer alten Wohnung.
Alle Zimmer waren leer und weiß, und einsam - genau so, wie wir sie bei unserem Einzug vorgefunden hatten. Räume, in denen man 3 Jahre gelebt hat, die man belebt hat.
Ich weiß noch, dass es draußen diesig war. Hunsrücknebel. Ich habe immer allen gesagt, den Hunsrück müsst ihr Euch vorstellen wie in so einem alten Edgar Wallace-Film, Bäume und Nebel. Übertrieben war das, aber an diesem Morgen, zum Abschied, da war der Nebel mal wieder da.
Ich hatte vorher immer gedacht, der Auszug dort wird ein Triumph. Weg aus dieser Gegend, in der man eigentlich sowieso nur aus Versehen gelandet war und sich niemals wirklich zu Hause gefühlt hat. In den Norden, wo man eigentlich immer schon hin wollte.
Aber irgendwie, vielleicht lag es am Nebel, oder an den leeren, verwaisten Zimmern, blieb der erwartete Freudentaumel aus. Letzter Gang durch das, was man jetzt doch irgendwie "das alte Zuhause" nannte. Man nahm die letzten Sachen, ließ die Rolläden herunter, schloß ein letztes Mal die Tür. Schlüssel in den Briefkasten, wie besprochen. Kein Zurück, spätestens jetzt.
Heute vor einem Jahr.
Und trotz aller unerwarteter Melancholie: es ist gut so, wie es jetzt ist. Wir sind angekommen. Zuhause.