...arbeitet.
Wenn man schon am Samstag in der Apotheke stehen muss, ist man ja dankbar für jegliche Abwechslung im Arbeitsablauf.
Eine Kundin fragte nach der Möglichkeit, ausgefallene Tees bei uns zu bestellen. Ihr Großvater sei ein großer Kräuterkenner gewesen, habe immer seine eigenen Tee-Mischungen gemacht, und seine wertvollen Rezepturen habe er ihr hinterlassen. Unter anderem für einen Magen-Darm-Tee.
Da ihr der erste Bestandteil dieser hochgepriesenen Mischung schon mal nichts sagte, und sie aber gerne wissen wollte, was sie denn da so zu trinken gedenke, durchsuchte ich für sie ein paar schlaue Bücher. (Kräuterkunde aus vergangenen Jahrhunderten schaff' ich auch nur mit Unterstützung, 'tschuldigung.)
Was ich festellte: dass die besagte Pflanze früher eigentlich eher gegen Wurmbefall oder auch mal zur Abtreibung verwendet wurde, und eigentlich hochgiftig ist.
Ihr Gesichtsausdruck wäre ein Foto wert gewesen.
Da denkt man die ganzen letzten Tage, das Leben sei fad. Weil ja nie was passiert, was mal ein bisschen aufregend ist.
Heute dann gleich die Quittung:
Ein Kunde regt sich auf, weil wir ein verschreibungspflichtiges Präparat nicht ohne Rezept an ihn herausgeben. Es sei für seinen Nachbarn, und jetzt wären wir Schuld, wenn was passiert, und überhaupt, ich solle gefälligst gleich den Notarzt anrufen! Und wehe, wenn nicht!
Na ja, wenn er das so sagt (und er hat es mehrmals lautstark betont), dann macht man das eben. Und was ist der Lohn? 3 Stunden später steht er wieder vor mir. Mit einem 3 Tage alten Rezept für das benötigte Medikament. Und droht mit Anzeige bei der Apothekerkammer - weil ein Rettungswagen gekommen ist, statt nur einem Notarzt. Bin ich die Rettungsleitstelle, oder was? "Sie ärmliche kleine Maus, sie sind wohl nicht bei Trost!". Ah ja.
Manchmal frage ich mich, wie manche Leute so drauf sind. Und was man sich eigentlich alles gefallen lassen muss.
Gestern um diese Zeit wusste ich noch: Samstag hab' ich frei.
Heute Morgen, als ich aufgestanden bin, dachte ich noch: Ein Glück - morgen hab' ich frei.
Bis heute Nachmittag, 14:00 Uhr, freute ich mir noch 'nen Ast, denn: Samstag....äh...hätte ich eigentlich frei gehabt. War dann aber doch nichts.
Das hat man dann von seiner Gutmütigkeit. Nix mit Ausschlafen.
Blö-hö-höd.
Morgen ist Testkäufer-Alarm. Na super.
Vorweihnachtszeit in Apotheke XY. Omi A und Omi B bewundern unsere Weihnachtsdeko.
Omi A zitiert mir ein Weihnachtsgedicht:
" Lieber guter Weihnachtsmann,
Sieh mich nicht so böse an,
Stecke deine Rute ein,
Ich will auch immer artig sein."
Trotziger Kommentar von Omi B: "Ich NICHT!"
Apotheke, Samstag-Vormittag.
Wir stellen uns eine sehr gepflegte, ältere Kundin vor, gebrechlich, mit Gehwagen. Dazu eine schweinische Zeichnung, die wohl einer der Handwerker in einer Ecke an die Wand gekritzelt hat. (Musste das eigentlich sein?)
Omi sieht Zeichnung. Betrachtet sie interessiert. Grinst wie ein Schulmädchen. Auf den entschuldigenden Hinweis von uns, von wegen "Na ja, die Bauarbeiter..." kommt nur ein Schulterzucken und der trockenste Kommentar des Tages:
"Ach wissen Sie - Männer sind doch Geschlechtstiere...“
Huch! ;o)
Das hier beim Shopblogger kommt mir doch irgendwie extrem bekannt vor.
Wenn man dann, so wie wir in der Apotheke, ca. 5-6 verschiedene Zeitschriften anbietet (warum eigentlich???) kann das schon echt kompliziert werden.
Kundin: "Ich hätte gerne noch ihre Zeitung."
PTA: "Wir haben da mehrere verschiedene. Vielleicht schauen wir mal zusammen im Zeitschriften-Ständer."
Kundin: "Nää, die sind das alle nicht. Die Rundschau möchte ich."
PTA: "Die
Umschau ist da aber dabei, genau hier."
Kundin: "Meine Freundin sagt, ich soll mir die Zeitung holen, wo das mit den künstlichen Hüftgelenken drinsteht. Ist das nicht die Rundschau? Welche ist das dann?"
PTA: "Ääähh..."
Kann sich schon mal über 10 Minuten hinziehen. Gerade ältere Damen sind da sehr bestimmt und verlangen auch mal, dass man alle Zeitschriften mit ihnen durchforstet (nur um festzustellen, dass der gewünschte Artikel wahrscheinlich in der Ausgabe von vor 3 Monaten erschien...)
Passiert so was eigentlich auch im Zeitschriftenhandel? Würde mich ja mal interessieren.
Irgendwie erwarte ich immer zuviel, wenn ich nach dem Urlaub wieder auf die Arbeit komme.
Z.B. das irgendwelche ganz spannenden Dinge passiert sind oder mich freudige Überraschungen erwarten. Oder das meine gerade gewonnene Entspannung und Erholung länger anhält als einen halben Tag.
Das war wohl wieder nix. M-isttt.
Mag ja sein, dass das mit der Vogelgrippe irgendwie wirklich gefährlich ist. Aber wenn mir auf der Arbeit noch ein paar Leute mit panischem Gesichtsausdruck den Weltuntergang prophezeien, nur weil ich ohne Rezept kein
Tamiflu rausrücke, dann raste ich aus.
Und jetzt geh' ich mir ein Grillhähnchen holen.