Mittwoch, 12. April 2006

Ausnahmezustand

Das Verfassen dieses Eintrags müsste ich eigentlich dem GöGa überlassen, doch ich bezweifle, dass er dazu auch nur die geringste Lust verspürt. Dabei hätte er sicherlich viel zu erzählen.
Seit ein paar Tagen stand fest, dass wir heute unser (fast) neues Auto bekommen. Und das wir das direkt heute zulassen müssen, damit es über Ostern nicht unzugelassen und unversichert vor dem Haus herumsteht. Soweit so gut, ich habe heute frei, warum also nicht ein gutes Buch geschnappt und sich auf der Kfz-Zulassungsstelle ein, zwei Stündchen in den Warteraum setzen? Das war zumindest meine Planung - bis wir gestern Nachmittag zufällig erfuhren, dass aufgrund des Verdi-Streiks auf dem Straßenverkehrsamt keiner wirklich zu arbeiten gedenkt. Bis auf 4 oder 5 einsame Beamte, die den Notbetrieb aufrechterhalten. Das erhöht die Wartezeit sozusagen massiv. Um genau zu sein: die Chancen, seine Karre überhaupt zugelassen zu bekommen, gehen gegen Null - es sei denn, man hat einen GöGa wie ich, der zu folgender Heldentat bereit ist:
Er hat sich heute Nacht um halb zwei vor dem Amt eingereiht, denn nur so hat man die Chance, um halb 7 zu den vierzig Auserwählten zu gehören, die überhaupt reingelassen werden und eine Wartemarke ziehen dürfen. Vierzig von mehreren Hundert, die dort ebenfalls warten und von denen der Großteil einfach wieder nach Hause geschickt wird.
Als er am Amt ankam, war er dort nicht allein, denn einige Leidensgenossen standen dort schon seit kurz vor Mitternacht. Die Literflasche Coke, die er mitgenommen hatte blieb unangetastet - den Platz aufgeben um auf Klo zu gehen wäre tödlich gewesen. Gegen halb 6 tauchte das erste Kamerateam von RTL auf, gerade rechtzeitig, um die ersten Ausschreitungen zu filmen, die weiter hinten zwischen den Wartenden stattfanden.
Aber: Mein GöGa, Held dieser kleinen Geschichte, hat es als Nummer 12 von 40 bis in die Wartezone geschafft. Um kurz vor 8 musste ich vom Sicherheitsdienst durch Absperrungen und Bundeswehrzelte ins Gebäude eskortiert werden, um ihn dort abzulösen. Mein Gatte sah doch etwas gealtert aus. RTL war immer noch da und wartete wohl auf die Stürmung des Gebäudes. Die mir zugeteilte Beamtin wirkte unglücklich, aber zumindest tat sie, was sie tun sollte.

Das kleine rote Auto, dass mich 4 turbulente Jahre begleitet hat, ist inzwischen abgereist. Ich habe es wehmütig verabschiedet. Auf seinem Platz steht ein kleines schwarzes Auto, dass seit heute frisch geprägte Bremer Nummernschilder spazieren fährt. Die turbulenten Jahre mit "dem Neuen" werden wohl erst noch kommen, aber der turbulente Einstand ist ja schon mal nicht zu verachten.

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