Erster Job.
Herr Medienjunkie fordert auf, mal über den ersten Job zu berichten, den man in seinem Leben hatte. Da fang' ich das Stöckchen mal.
Meinen ersten Job hatte ich im zarten Alter von 13. Natürlich lebte ich damals noch bei meinen Eltern (lässt sich in dem Alter ja nun meistens nicht vermeiden...). Dies wiederum bedeutete, ich lebte auf dem Dorf. Landleben. „Mitten in der Tucht“, wie man bei uns sagt.
War man dort nicht von Haus aus mit hohem Taschengeld gesegnet, hatte man eigentlich Pech gehabt, denn in der Einöde einen Job zu finden, war so gut wie unmöglich - das war der Grund, warum ich so begeistert zugriff, als der örtliche Pfarrer einen Job als Austrägerin des "Kirchenblättchens" abzugeben hatte.
Hätte ich nur geahnt, was da auf mich zukommt.
Das Kirchenblättchen bekamen nicht alle Anwohner, sondern nur Abonnenten, die dafür bezahlten. Daher lagen die einzelnen anzufahrenden Häuser oft extrem weit auseinander - zwischen 10 und 15 Kilometer legte ich an so einem Nachmittag mindestens zurück. Einmal im Monat musste man bei den Abonnenten kassieren - die Hölle auf Erden, denn entweder waren die Leute nicht da, oder es handelte sich um ertaubte ältere Damen mit Alzheimer im Anfangsstadium, die nicht kapierten, was ich von ihnen wollte. Im Sommer starb man fast, wenn man bei 30 Grad durch die Gegend radelte (mein Rad hatte damals nicht mal 'ne Gangschaltung), im Winter waren die Feldwege zu einsamen Bauernhöfen meist völlig vereist. Was ich damals verdient habe, kann ich leider gar nicht mehr genau sagen. Aber es war ein echter Hungerlohn, das weiß ich noch sehr genau - war ja schließlich ein Job für die Kirchengemeinde, wer wird da gierig sein? (Darauf haben die echt gebaut, die Geier.) Ein Jahr habe ich durchgehalten, dann hatte ich die Schnauze voll und machte mich mehr oder weniger erfolgreich als Babysitterin eines verwöhnten Görs selbstständig. Der Pfarrer fuhr danach eine ganze Zeit lang selber die doofen Zeitungen durch die Gegend, weil man keinen Nachfolger für mich fand.
Ich habe danach noch viele bescheuerte Jobs gehabt, aber der erste bleibt einem doch besonders in Erinnerung. Entsetzlich.
Mag noch wer erzählen? Ich finde das spannend!
Meinen ersten Job hatte ich im zarten Alter von 13. Natürlich lebte ich damals noch bei meinen Eltern (lässt sich in dem Alter ja nun meistens nicht vermeiden...). Dies wiederum bedeutete, ich lebte auf dem Dorf. Landleben. „Mitten in der Tucht“, wie man bei uns sagt.
War man dort nicht von Haus aus mit hohem Taschengeld gesegnet, hatte man eigentlich Pech gehabt, denn in der Einöde einen Job zu finden, war so gut wie unmöglich - das war der Grund, warum ich so begeistert zugriff, als der örtliche Pfarrer einen Job als Austrägerin des "Kirchenblättchens" abzugeben hatte.
Hätte ich nur geahnt, was da auf mich zukommt.
Das Kirchenblättchen bekamen nicht alle Anwohner, sondern nur Abonnenten, die dafür bezahlten. Daher lagen die einzelnen anzufahrenden Häuser oft extrem weit auseinander - zwischen 10 und 15 Kilometer legte ich an so einem Nachmittag mindestens zurück. Einmal im Monat musste man bei den Abonnenten kassieren - die Hölle auf Erden, denn entweder waren die Leute nicht da, oder es handelte sich um ertaubte ältere Damen mit Alzheimer im Anfangsstadium, die nicht kapierten, was ich von ihnen wollte. Im Sommer starb man fast, wenn man bei 30 Grad durch die Gegend radelte (mein Rad hatte damals nicht mal 'ne Gangschaltung), im Winter waren die Feldwege zu einsamen Bauernhöfen meist völlig vereist. Was ich damals verdient habe, kann ich leider gar nicht mehr genau sagen. Aber es war ein echter Hungerlohn, das weiß ich noch sehr genau - war ja schließlich ein Job für die Kirchengemeinde, wer wird da gierig sein? (Darauf haben die echt gebaut, die Geier.) Ein Jahr habe ich durchgehalten, dann hatte ich die Schnauze voll und machte mich mehr oder weniger erfolgreich als Babysitterin eines verwöhnten Görs selbstständig. Der Pfarrer fuhr danach eine ganze Zeit lang selber die doofen Zeitungen durch die Gegend, weil man keinen Nachfolger für mich fand.
Ich habe danach noch viele bescheuerte Jobs gehabt, aber der erste bleibt einem doch besonders in Erinnerung. Entsetzlich.
Mag noch wer erzählen? Ich finde das spannend!