Manchmal hat man auch endlich wieder Zeit für ganz furchtbar sinnlose Spielereien.

Heute vor einem Jahr...
stand mein kleines rotes Auto völlig überladen mit dem letzten Umzugsgut vor unserer alten Wohnung.
Alle Zimmer waren leer und weiß, und einsam - genau so, wie wir sie bei unserem Einzug vorgefunden hatten. Räume, in denen man 3 Jahre gelebt hat, die man belebt hat.
Ich weiß noch, dass es draußen diesig war. Hunsrücknebel. Ich habe immer allen gesagt, den Hunsrück müsst ihr Euch vorstellen wie in so einem alten Edgar Wallace-Film, Bäume und Nebel. Übertrieben war das, aber an diesem Morgen, zum Abschied, da war der Nebel mal wieder da.
Ich hatte vorher immer gedacht, der Auszug dort wird ein Triumph. Weg aus dieser Gegend, in der man eigentlich sowieso nur aus Versehen gelandet war und sich niemals wirklich zu Hause gefühlt hat. In den Norden, wo man eigentlich immer schon hin wollte.
Aber irgendwie, vielleicht lag es am Nebel, oder an den leeren, verwaisten Zimmern, blieb der erwartete Freudentaumel aus. Letzter Gang durch das, was man jetzt doch irgendwie "das alte Zuhause" nannte. Man nahm die letzten Sachen, ließ die Rolläden herunter, schloß ein letztes Mal die Tür. Schlüssel in den Briefkasten, wie besprochen. Kein Zurück, spätestens jetzt.
Heute vor einem Jahr.
Und trotz aller unerwarteter Melancholie: es ist gut so, wie es jetzt ist. Wir sind angekommen. Zuhause.
Ich habe hervorragende Laune.
Per E-Mail von einem lieben Freund ein liebes Kompliment bekommen.
Netten TratschPlaudernachmittag mit netten Kolleginnen gehabt.
Gute gestimmten GöGa von der Arbeit nach Haus bekommen.
Und ab morgen Nachmittag, Schlag 14 Uhr, habe ich UUUUURRRRLAUB! Das ist dann sozusagen das Sahnehäubchen.
Ich habe große Pläne. Entspannen, faul sein, zuviel essen. Gute Bücher lesen. Und mich 2 Wochen von niemandem aus der Ruhe bringen lassen.
Danach vielleicht wie ein neuer Mensch fühlen. Das wär's.
Auch wenn man es anhand des Wetters nur bedingt merkt: vor 2 Tagen war Frühlingsanfang.
Dazu ein kleines Geschenk von meinem Chef:

Der kleine Vogelgrippe-Kandidat ist, so rein farbtechnisch, wohl ein Patriotenküken. Vielleicht hilft uns das ja beim Länderspiel heute Abend.
Die Baby-Schühchen haben einen Besitzer.
Mein Patenkrümel ist gelandet!
Vielleicht steckt ja der
Packetblogger dahinter - aber wahrscheinlich spinnen nur meine
Hyperwords...
Immer wenn ich Text markiere öffnet sich plötzlich ein neues Fenster, und die letzten paar Male war es immer die Homepage von UPS.
Schluss jetzt!!!
Da denkt man die ganzen letzten Tage, das Leben sei fad. Weil ja nie was passiert, was mal ein bisschen aufregend ist.
Heute dann gleich die Quittung:
Ein Kunde regt sich auf, weil wir ein verschreibungspflichtiges Präparat nicht ohne Rezept an ihn herausgeben. Es sei für seinen Nachbarn, und jetzt wären wir Schuld, wenn was passiert, und überhaupt, ich solle gefälligst gleich den Notarzt anrufen! Und wehe, wenn nicht!
Na ja, wenn er das so sagt (und er hat es mehrmals lautstark betont), dann macht man das eben. Und was ist der Lohn? 3 Stunden später steht er wieder vor mir. Mit einem 3 Tage alten Rezept für das benötigte Medikament. Und droht mit Anzeige bei der Apothekerkammer - weil ein Rettungswagen gekommen ist, statt nur einem Notarzt. Bin ich die Rettungsleitstelle, oder was? "Sie ärmliche kleine Maus, sie sind wohl nicht bei Trost!". Ah ja.
Manchmal frage ich mich, wie manche Leute so drauf sind. Und was man sich eigentlich alles gefallen lassen muss.
Da hatte ich also heute mein erstes offizielles "Bloggertreffen" mit der netten
Kyu.
Und was soll ich sagen?
Ein sehr gelungener Nachmittag mit einer charmanten
Gastgeberin, die ihre (wirklich sehr gemütliche!) Bleibe mit zwei wundersüssen Katzen teilt, noch dazu ganz doll leckeren Tee serviert und mit der man sich richtig gut unterhalten kann!
Danke! Und: Nächstes Mal dann bei mir!

Werbegeschenk eines Pharmavertreters.
Ja, echt!
Ach so, ja. Hatte ich vergessen:

Brandheiße Ware, wenn man so will.
Ich bin der Welt immer noch ein Update schuldig.
Schließlich habe ich etwas geschafft, was ich vorher wohl selber kaum für möglich hielt: ich habe fertig. Fertig gestrickt.
Zur Erinnerung:
Das hier war die Aufgabe.
Der Weg war weit - ein Wollknäuel nach dem anderen musste sein Leben lassen, ohne dass man das Ergebnis hätte verwenden können. Der GöGa war ob meines Repertoires an Flüchen und Schimpfwörtern immer wieder überrascht, und mehrere Mal wanderte das Strickzeug für Tage und sogar Wochen in die Ecke. Aber: es ist vollbracht.
Ich präsentiere das Ergebnis harter Arbeit und wunder Finger:

Ein Versprechen hätte' ich noch: nie wieder fasse ich eine Stricknadel an.
(Aber ein bisschen stolz darf ich ja mal sein, oder?)