...zieht um.
Nur damit nicht das Gerücht aufkommt, dass ich von Kartons erschlagen oder von Möbelpackern entführt wurde: Ich lebe noch.
Leider hält es unser Telefonanbieter (sollte ich vielleicht "baldiger Ex-Telefonanbieter" sagen?) nicht für nötig, die Leitung in unserer neuen Wohnung freizuschalten. Es herrscht Internet-freie Zone. Also nur eine kurze Stippvisite heute und ansonsten erst mal Blogpause bis auf Weiteres.
Die Erkältung war eigentlich erst nach dem Umzug eingeplant, wenn der Stress nachlässt. Aber da sich Viren und Bakterien leider selten an meinen Terminplan halten, muss ich mich wohl mit einem vor-umzüglichen Rotznäschen abfinden.
Die neue Wohnung wäre dann auch so weit vorbereitet auf Samstag - den Tag X. Fertig gestrichen, zerbrechlicher Kram ist schon drüben, Klingel- und Briefkastenschild ausgetauscht. Der neue Kühlschrank, der eigentlich schon vor zwei Wochen kommen sollte (er kam auch, allerdings frisch beim Transport geschreddert...), wird mit etwas Glück am Freitag geliefert. Und wenn der IKEA-Eckschrank dann auch noch in unsere Nicht-IKEA-Küche passt, wird vielleicht wirklich alles gut.
Der Renovierungs- und Umzugscontent hier hält an. Würde ja gerne mal wieder was Anderes schreiben - aber selbst auf der Arbeit verfolgt mich das Heimwerken, sonst hätte ich wohl kaum heute Vormittag mit meinem Chef fürs Stadtteilfest so einen unförmigen Camping-Pavillon aufbauen müssen. Mit gefühlten tausend Stangen und Kleinteilen. Die alle nicht passen und/oder halten wollen. Und ohne Anleitung. Merke: Mit Klebeband lässt sich aber dann doch fast alles retten!
Gestern Abend habe ich gelernt, dass man zwischen 18 und 20 Uhr tatsächlich wunderbar entspannt durch IKEA bummeln kann. Kann ich nur empfehlen. Und zumindest wissen wir jetzt, dass es in der neuen alten Küche keinen grasgrünen Klapptisch geben wird, denn auf viel zu niedrige Wackelmöbel kann ich verzichten. Da muss eine neue Idee her.
Überhaupt, die Küche. Die raubt mir Kraft und Nerven. Hätten die Vormieter (statt ihres ganzen Schrotts) nicht einfach ihre (echt nette) Küchenzeile zurücklassen können? Dann müsste ich jetzt nicht ständig mit dem Zollstock in der Hand Schrankmaße jonglieren.
Wilde Ideen fürs Wohnzimmer. Involviert sind feuerrote Couchbezüge, sandfarbene Wände und unsere willkürlich neu zusammengewürfelter Fernsehschrank. Tischlerpapa flucht schon, aber des Tischlers Tochter hat eben Visionen. Wenn ich das mal nicht noch bereue.
Licht am Horizont.
Die Schlösser sind ausgetauscht, es kann also kein unerwünschter Vormieter mehr in unser neues Reich.
Der GöGa, seines Zeichens eher Anti-Handwerker, stellt Rekorde im Löcher-Zuspachteln und Kanten-Abkleben auf.
Das Wohnzimmer ist gestrichen. Ein Hoch auf Alpinaweiß - selbst gelb-rosa Blockstreifen (sehr eigenwilliger Geschmack, finde ich) ließen sich damit in einem einzigen Anstrich überdecken.
Küche ist auch gestrichen. Und ich träume von einem grasgrünen IKEA-Klapptisch an der Wand.
Nächstes Projekt: der Flur. Ein Ausflug in die Farben-Abteilung des Baumarkts ergibt, dass man sich aus den angebotenen Farbtönen mal locker eine Zwischenmahlzeit zusammenstellen kann - es gäbe da "Mango", "Pfirsich", "Citrus", "Papaya", "Mandarine". Als Topping ein Hauch "Vanille". Alle diese Farbtöne sollen mehr oder weniger gelb sein - sagt der Fachmann im Baumarkt. "Vorsicht" sage hingegen ich, denn der "Vanille"-Testanstrich war vom komischen Vormieter-Apricot kaum zu unterscheiden und hatte mit gelb irgendwie nur im Topf was zu tun. Also doch Mango.
Im Bad gerne irgendwas mit Blau - das hat in der Farb-Fachsprache dann auch nichts mehr mit Obst zu tun und passt hervorragend zur neuen gestreiften Klobrille.
Lieblingsfarbe Bunt.
Gute Nachricht: Wir haben den Schlüssel für die neue Wohnung bekommen.
Schlechte Nachricht(en): Die Vormieter sind zum Übergabetermin nicht erschienen und haben den Vermietern einen Schlüssel zu wenig zurückgelassen, so dass im Laufe der Woche erst noch die Schlösser ausgetauscht werden müssen. Außerdem haben die werten Herrschaften ihren halben Hausstand stehen lassen - die Vermieter haben alleine mit dem Kram, der lose herumlag, 8 Umzugskartons gefüllt, und das Arbeitszimmer ist komplett voll mit allem, was noch an Möbeln im Weg stand.
Und das Beste: die Adresse ihrer angeblichen neuen Wohnung existiert nicht - unbekannt verzogen, oder eben verschollen.
Es gibt Leute, die gibt's gar nicht.
Ich geh jetzt trotzdem schon mal Wände malern und zurückgelassene Schrauben aus Wänden drehen. Und vielleicht finde ich ja auch eine Methode, mit der man Krepppapier entfernen kann, welches mit Uhu an die Raufasertapete gekleistert wurde.
Jeder Umzug in meinem Leben war bei mir bisher im Vorfeld immer durch merkwürdiges Schlafverhalten geprägt. Eigentlich kein Wunder, schließlich bringt so ein Umzug eine Menge Stress und Veränderungen mit sich. Bei uns kamen zur neuen Wohnung immer noch neue Städte und neue Jobs hinzu, Grund genug, vielleicht nachts manchmal kein Auge zuzubekommen vor lauter Grübelei, ob denn alles so klappt wie man sich das vorstellt.
Diesmal bleibt, bis auf die Wohnung, mal alles beim Alten. Also eigentlich kein Grund zur Sorge. Mehr Schlaf scheint mir das allerdings auch nicht zu bringen: die letzte Nacht war ein einziges Hin- und Herwälzen, geträumt habe ich nur wüstes Zeug von Explosionen und Feuer (hätte ich einen Gasherd, die Küche bliebe heute kalt, echt) und um kurz nach 6 war ich hellwach. An meinem freien Samstag. Das ich unter der Woche nie pünktlich aus dem Bett komme, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.
Nach Frühstück war mir da noch gar nicht, und so hab' ich kurzer Hand einfach mal den Inhalt unserer 3 Bücherregale auf 9 Umzugskartons verteilt. Frustabbau sozusagen. Und der Blick auf die leeren Regale beruhigt meine Nerven, da vergesse ich einfach mal, dass 80% aller Sachen hier noch nicht mal ansatzweise verpackt sind.
Wie schwer darf wohl so ein Bücherkarton sein, damit man ihn noch in den 3. Stock tragen kann? Ich hoffe, es hebt sich niemand einen Bruch. Ich trage die ganz bestimmt nicht, es muss reichen, dass ich mir beim Karton falten die Fingernägel ruiniert habe.
So langsam geht es los mit dem Umzugsstress.
In die neue Wohnung können wir noch nicht rein, da wohnen zur Zeit noch unsere Vormieter und es gibt leider keine Anzeichen dafür, dass diese vielleicht verfrüht das Weite suchen möchten. Aber auch so gibt es ja genug zu tun - aufräumen, ausmisten, einpacken...für mich immer wieder die Pest.
Es ist schon erstaunlich, was sich in nur 2 1/2 Jahren alles ansammeln kann, zum Glück habe ich den Sperrmüll für Ende September schon bestellt. Als ich die Karte ausfüllte, dachte ich noch "lohnt sich eigentlich gar nicht", aber inzwischen sehe ich das ein bisschen anders - schließlich haben wir schon den Keller und die Abstellkammer ausgemistet und dabei so manches ans Tageslicht geholt, was längst als verloren galt.
Die goldene Regel der Umzugsvorbereitung: zieht man irgendetwas aus Schrank / Abstellraum / Keller, und sagt "Boah, ich wusste gar nicht das wir das noch haben!", dann gehört es sofort aussortiert. Gnadenlos. Klappt wider Erwarten ganz gut!
Schwieriger ist es, unserem jetzigen Vermieter das von uns verlegte Laminat zum Verkauf anzubieten. Der GöGa putze und polierte den Fußboden stundenlang auf Hochglanz, nur damit der werte Herr zum vereinbarten Begutachtungstermin nicht auftauchte. Ich hätte das gerne Mal erledigt, umsonst lasse ich das Zeug bestimmt nicht hier.
Wenn's doch nur schon Ende September wäre.
Da hat unsere komplette Küche vor ein paar Jahren mal knapp 1300 Euro gekostet - inklusive Elektrogeräten. Gut, die haben nichts getaugt, aber immerhin war es eine funktionstüchtige Küche für kleines Geld. Und weil wir sie noch immer mögen und sie nicht auseinander fällt, zieht sie auch mit in die neue Wohnung. Was nicht passt, wird passend gemacht!
Umso mehr darf ich mich jawohl wundern, das ein einzelner, nachgekaufter Schrank aus der selben Küchenserie jetzt knapp 500 Euro kosten soll, oder?
Halsabschneider. Da improvisiere ich doch lieber ein bisschen und suche Hilfe bei IKEA.
Es bahnt sich ein Umzug an im Hause Strandkiesel. Schon lange wurde darüber nachgedacht, aber es hat dann doch noch eine Weile gedauert bis wir endlich Nägel mit Köpfen gemacht und unsere jetzige Wohnung gekündigt haben.
Die Gründe für den Wohnungswechsel sind unterschiedlich, hauptsächlich hat es was mit "Wohlfühlen" als Oberbegriff zu tun. Wir bleiben aber in Bremen, denn hier sind wir inzwischen mit unseren Herzen zu Hause - nur ein anderer Stadtteil wird es wohl werden.
Die zurückliegende Woche war dann auch schon ein ewiges Hin und Her zwischen Extremen. Von Altbau mit Garten bis hin zu Neubau mit Balkon und Tiefgarage war alles dabei - und in meinem Kopf drehen sich Quadratmeter, Grundrisse, Möbelkombinationen und auch immer wieder kleinere und größere Geldbeträge. Ich weiß schon, warum ich eigentlich kein großer Freund von Umzügen bin!
Es kann einen aber auch verrückt machen. Was nützt einem ein toller Garten, wenn das Badezimmer nur 2 m2 groß ist? Was bringt eine schöne Wohngegend, wenn die Wohnung keinen Platz für Kleiderschrank oder Esstisch bietet? Warum laufen in Bremen anscheinend 90% aller Wohnungen über teure Makler? Und warum sind diese tollen Makler dann nicht mal erreichbar? Wieso ist alles, was uns gefällt schon in "kalt" so teuer, wie wir es uns nur in "warm" leisten können? Fragen über Fragen.
Aber es gibt inzwischen Licht am Horizont. Und zwar in Form von 3 passend geschnittenen Zimmern in annehmbarer Größe, einer netten Wohngegend, einem 12 m2 Balkon mit Blick ins Grüne direkt auf ein Fleet (und kleine Entchen - welche haustierlose Frau sollte da nicht in Begeisterung ausbrechen?) und einem 5-Minuten-Fußweg zu meiner Arbeitsstelle.
Da drücken Sie uns doch bitte mal alle die Daumen, dass wir da den Zuschlag bekommen. Und mein Papa unsere Küche da reinbasteln kann. Und der Kleiderschrank passt. Und man beim Fernsehschrank die Regale abtrennen kann. Und... *nach Luft schnapp*
Sie sehen schon, sie sind für die nächsten Wochen wahrscheinlich in den Fängen einer überforderten Umzugs- und Renovierungsbloggerin gelandet. Nehmen Sie Platz und ergötzen Sie sich an dem Schauspiel!