Montag, 26. Juni 2006

Erster Job.

Herr Medienjunkie fordert auf, mal über den ersten Job zu berichten, den man in seinem Leben hatte. Da fang' ich das Stöckchen mal.

Meinen ersten Job hatte ich im zarten Alter von 13. Natürlich lebte ich damals noch bei meinen Eltern (lässt sich in dem Alter ja nun meistens nicht vermeiden...). Dies wiederum bedeutete, ich lebte auf dem Dorf. Landleben. „Mitten in der Tucht“, wie man bei uns sagt.
War man dort nicht von Haus aus mit hohem Taschengeld gesegnet, hatte man eigentlich Pech gehabt, denn in der Einöde einen Job zu finden, war so gut wie unmöglich - das war der Grund, warum ich so begeistert zugriff, als der örtliche Pfarrer einen Job als Austrägerin des "Kirchenblättchens" abzugeben hatte.
Hätte ich nur geahnt, was da auf mich zukommt.
Das Kirchenblättchen bekamen nicht alle Anwohner, sondern nur Abonnenten, die dafür bezahlten. Daher lagen die einzelnen anzufahrenden Häuser oft extrem weit auseinander - zwischen 10 und 15 Kilometer legte ich an so einem Nachmittag mindestens zurück. Einmal im Monat musste man bei den Abonnenten kassieren - die Hölle auf Erden, denn entweder waren die Leute nicht da, oder es handelte sich um ertaubte ältere Damen mit Alzheimer im Anfangsstadium, die nicht kapierten, was ich von ihnen wollte. Im Sommer starb man fast, wenn man bei 30 Grad durch die Gegend radelte (mein Rad hatte damals nicht mal 'ne Gangschaltung), im Winter waren die Feldwege zu einsamen Bauernhöfen meist völlig vereist. Was ich damals verdient habe, kann ich leider gar nicht mehr genau sagen. Aber es war ein echter Hungerlohn, das weiß ich noch sehr genau - war ja schließlich ein Job für die Kirchengemeinde, wer wird da gierig sein? (Darauf haben die echt gebaut, die Geier.) Ein Jahr habe ich durchgehalten, dann hatte ich die Schnauze voll und machte mich mehr oder weniger erfolgreich als Babysitterin eines verwöhnten Görs selbstständig. Der Pfarrer fuhr danach eine ganze Zeit lang selber die doofen Zeitungen durch die Gegend, weil man keinen Nachfolger für mich fand.
Ich habe danach noch viele bescheuerte Jobs gehabt, aber der erste bleibt einem doch besonders in Erinnerung. Entsetzlich.
Mag noch wer erzählen? Ich finde das spannend!

Samstag, 24. Juni 2006

It's your Heimspiel

Ums gleich vorneweg zu schicken - es tut mir sehr leid für die Schweden. Ganz ehrlich. Zumal die Mannschaft ja in Bremen gewohnt hat. Sehr angenehme Gäste.
Aber bitte - wenn ich nun heute schon zum "Public Viewing" (Unwort des Jahres, das...) gehe, dann wäre ich doch schon sehr enttäuscht gewesen, wenn unsere Jungs die schwedische Mannschaft nicht vom Platz gefegt hätten.

Zunächst wurden also die Fans dekorativ in Position gebracht. Bitte lächeln! Nein? Na gut, vielleicht beim ersten Tor.
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Auf der Großbildleinwand: Schwedische Nationalspieler, noch optimistisch, singen die schwedische Nationalhymne. Vor der Großbildleinwand: Ein einsamer schwedischer Fan, noch optimistisch, sendet viele Grüße. Nicht auf dem Bild: der deutsche Fan-Chor präsentiert den Titel "Ihr seid nur ein Möbellieferant, Möbellieferant, Möbellieferant..."
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Szenenwechsel. Elf Freunde müsst ihr sein. Ob das wohl gut geht?
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Es geht gut. 1:0. Später 2:0. Jubel vor dem Bremer Dom.
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Gut verzichten können hätte ich bei all dem Spaß auf die Feuerwerkskörper, die hinter mir in der Menge gezündet wurden. Schon interessant, dass man Wasserflaschen bei den Ordnern am Eingang abgeben muss, bengalisches Feuer aber offensichtlich ein erlaubtes Accessoire ist.
Na ja, ist ja noch alles dran. Wir sehen uns im Viertelfinale.

Trevlig resa!

wm2006deutschland0
Deutschland : Schweden
2:0

Mittwoch, 21. Juni 2006

Der Lauscher an der Wand.

Gerade Arztpraxen sollten wirklich darauf achten, dass ihre Wände zwischen den Sprechzimmern nicht zu dünn sind.
Die Arzthelferin beim HNO setzte mich in Zimmer 2. In Zimmer 1 beschäftigte sich der Doc offensichtlich gerade mit einer Dame, die neuerdings zunehmend Hörprobleme bei sich feststellt. Dies zumindest teilte sie dem Onkel Doktor lautstark mit - und alle meine Versuche, die ärztliche Schweigepflicht zu respektieren und wegzuhören, schlugen aufgrund ihres Organs leider fehl. Am lustigsten wurde es, als der Arzt mit irgendeinem Klanginstrument prüfte, welche Töne noch hörbar waren. Ein ständiges "Können Sie das hören?" gefolgt von einem lauten "Häh?" seitens der Patientin.
Irgendwann war ich dann selber dran und trug dem Arzt mein Anliegen in Minimal-Lautstärke vor. Vielleicht hätte ich ihn auch auf das Malheur ansprechen sollen, aber das war mir irgendwie unangenehm.
Froh war ich nur, dass mir das nicht beim Frauenarzt passiert ist. Manches will man dann ja irgendwie einfach nicht wissen.

Dienstag, 20. Juni 2006

Weggeputzt.

wm2006deutschland0
Deutschland : Ecuador
3:0

Montag, 19. Juni 2006

Getäuscht.

Da bin ich doch gerade raus auf den Balkon, weil ich dachte ich hätte vor unserem Haus Enten gehört - und dann kam das quäkende Geräusch aus der Stereoanlage auf der Terrasse der Nachbarn. Haben die Leute eigentlich überhaupt keinen Musikgeschmack mehr heutzutage? Nicht zu glauben.

Sommerregen

Das Gewitter heute Nachmittag war zwar kurz, aber dafür heftig. Alle möglichen Leute sind von der Strasse schnell zu uns in die Apotheke gesprintet, um sich unterzustellen. Irgendeiner hat dann anstandshalber ein paar Bonbons gekauft und alle haben's ihm nachgemacht. Herdentrieb.

Ich hätte in dem Moment eigentlich viel mehr Lust gehabt, nach draußen zu gehen und den warmen Sommerregen auf der Haut zu spüren. Im Regen spazieren gehen und wie ein Kind in jede Pfütze absichtlich reinspringen. Schade, dass man sowas nicht einfach so machen kann.
Chef hätte wohl etwas komisch geguckt.

Sonntag, 18. Juni 2006

Links, rechts, Drehung!

Manchmal kommt man in den zweifelhaften Genuss, Etablissements zu besuchen, die einem sonst aufgrund seines gesunden Menschenverstandes verschlossen bleiben.
Zum Beispiel, wenn die Kollegin Samstags Abends in einer, äh, Disco (?) in ihren Geburtstag reinfeiert, die man getrost als "Baggerschuppen für Betagte" bezeichnen könnte.
Kennt jemand diesen Gag von Michael Mittermeier, wo auf der Tanzfläche neben ihm ein Pärchen zu "Smoke on the water" Discofox tanzt? Gestern Abend wurde das grausame Realität. Man tanzte Discofox zu allem. Zu allem! Von der Goleo-WM-Hymne bis zu "What is love" von Haddaway. Die Tänzerinnen gerieten dabei völlig in Ekstase, während die dazugehörigen Greise Tänzer lieber allem Weibsvolk, was noch unter 40 war, ungeniert auf die Brüste starrten.
Aber, hey: ist doch schön, wenn man schon vor seinem Ableben weiß, wie man sich seine ganz persönliche Hölle vorstellen muss!

Samstag, 17. Juni 2006

Zu Gast bei Freunden

Vorteil, wenn man in einem so genannten "Multi-Kulti-Stadtteil" wohnt:
An WM-Spieltagen gibt es 3x täglich einen Autocorso - irgendwer gewinnt eben immer!
Heute bereits abgearbeitet: Portugal und Ghana.

Nur unser türkischer Bäcker, der guckt bedröppelt.

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...feiert die WM 2006.
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...ganz wehmütig.
...glotzt TV.
...grüßt von Unterwegs.
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